Wenn Du neu in der Welt der Elektroautos bist, können die unterschiedlichen Ladestecker verwirrend sein. CCS, Typ 2, CHAdeMO sind die hierzulande gängigsten Elektroauto-Ladestecker. In diesem Beitrag erkläre ich Dir, was es mit den verschiedenen Steckertypen auf sich hat.
Typ 2
Der Typ 2 Elektroauto-Ladestecker wurde 2013 von der Europäischen Kommission als Standard für das Laden von Elektroautos definiert. Entwickelt wurde der IEC Typ 2 vom Steckerhersteller Mennekes, weshalb er auch als Mennekes-Stecker bezeichnet wird – das zugehörige Kabel entsprechend als Mennekes-Kabel.
Über ein Typ 2 Ladekabel kannst Du mit einer Leistung von 3 bis 22 kW an Wechselstrom (AC) laden. Einphasig mit einer Haushaltssteckdose oder einer blauen CEE-Dose liefert Typ 2 bis zu 3,7 kW. Mehrphasig an einer Wallbox oder öffentlichen Ladestation sind bis zu 22 kW möglich.
Je nach Elektrofahrzeug kann die maximale Ladeleistung jedoch limitiert sein. Ein Tesla Model 3 lädst Du an einem Typ 2 Ladekabel nur mit maximal 11 kW. Das sind aber immerhin trotzdem noch 65 km. Teslas Model S und Model X laden an einem Typ 2 Anschluss immerhin mit bis zu 16,5 kW.

Tesla-Sondervariante von Typ 2
Tesla hat für das Model S und Model X eine proprietäre Spezialversion von Typ 2 entwickelt, die ausschließlich an den Tesla Superchargern zum Einsatz kommen. An diesen kannst Du im Gegensatz zu den „normalen“ IEC Typ 2 Ladesteckern mit Gleichstrom (DC) und bis zu 120 kW schnell laden.
Beim Model 3 setzt Tesla für das Schnellladen hingegen auf den standardisierten CCS-Anschluss. Es gibt noch einzelne alte Supercharger (bspw. in Wiesbaden), die keinen CCS, sondern nur den proprietären Tesla-Typ-2-Anschluss haben. Diese passen zwar an den Ladeport des Model 3, dieses lädt daran aber nicht.
CCS: Combined Charging System
CCS (auch Combo 2) ist eine Erweiterung des Typ 2-Ladesteckers: Unter den bekannten Typ 2 Pins befinden sich zwei zusätzliche Gleichstrom-Pole. Damit ist es möglich, sowohl über Wechselstrom (AC) als auch über Gleichstrom (DC) zu laden.
An den meisten mir bekannten Ladesäulen hierzulande lädst Du an CCS-Steckern mit Gleichstrom. Und meistens deutlich schneller als mit dem Mennekes-Kabel. CCS liefert an Gleichstrom bis zu 350 kW.
Ladesäulen, an denen Du besonders schnell laden kannst, werden als High-Power-Charging (HPC) bezeichnet. Diese gibt es beispielsweise in Form der Tesla Supercharger V3 (bis zu 250 kW), Ionity (bis 350 kW) und Allego (bis zu 350 kW).

CHAdeMO
CHAdeMO ist sozusagen der in Japan entwickelte Konkurrent zu CCS. An CHAdeMO-Ladekabeln kannst Du mit bis zu 50 kW über Gleichstrom laden. Der CHAdeMO-Ladestandard wurde u.a. von Nissan, Tepco und Mitsubishi entwickelt.
Dieser Elektroauto-Ladestecker wird primär von E-Fahrzeugen unterstützt, die aus Japan stammen. Dazu gehören beispielsweise der Nissan Leaf, der Kia Soul und Mitsubishi Plug-In Hybride. Für andere Fahrzeuge wie Teslas gibt es teilweise Adapter.

Meine Favoriten
Für den täglichen Gebrauch ist das Laden über Typ 2 an Wechselstrom (AC) meine erste Wahl. Durch das langsamere Laden wird der Akku bestmöglich geschont. Gleichzeitig solltest Du darauf achten, den Akku möglichst selten komplett voll zu laden (100%) und möglichst selten nahezu leer zu fahren (0%).
Auf längeren Strecken und wenn es schnell gehen soll, fährst Du mit CCS-Schnellladern am besten. Das schnelle Laden ist jedoch auf Dauer nicht optimal für den Akku Deines E-Autos: Die chemischen Prozesse bedeuten Stress für den Akku, der dadurch schneller altert. Bestimmte Teslas reduzieren beispielsweise die maximale Ladeleistung an DC-Ladern nach einer gewissen Anzahl an Ladevorgängen. Bei gelegentlichem Einsatz mache ich mir darüber jedoch keine Gedanken.